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So einfach kannst du deinen Stundensatz berechnen

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Wie du deinen Stundensatz effektiv berechnen kannst

Damals, als ich mein erstes Angebot für eine Website erstellte und nicht wusste, was ich dafür verlangen könnte, habe ich diese für etwas mehr als 300 Euro verkauft. Das ist nicht besonders viel, gemessen am Aufwand. Ich hab mich hier bei zwei Dingen sehr grob verschätzt. Das war zum einen mein Arbeitsaufwand, der weit höher als die angedachten 3 Stunden war und zum anderen mein Stundensatz, den ich einfach fröhlich auf 40 Euro pro Stunde festgelegt habe. Lange Zeit habe ich meinen Stundensatz nicht berechnet, auch wenn ich ihn zumindest ein paar mal gehoben habe. Mittlerweile habe ich genau berechnet, wie viel ich arbeite und wie hoch mein Stundensatz dann sein muss, damit ich mir meine Selbstständigkeit leisten kann. Das ist gar nicht so schwer und ich zeige dir, wie das funktioniert.

Los gehts.

Warum solltest du deinen Stundensatz kennen?

Für Dienstleister, die auf Stundenbasis oder Tagessatz abrechnen, liegt das auf der Hand. Eine Stunde hat nun mal ihren Preis. Doch auch wenn du Produkte anbietest, ist es sinnvoll, deinen Stundensatz zu kennen. Denn anhand dessen kannst du den Preis für deine Produkte planen. Auch, wenn wir alle weg von der Zeit-gegen-Geld Rechnung wollen, ist doch die Zeit eine der objektivsten Maßeinheiten, anhand derer wir Preise festlegen können. Ich selbst rechne schon lange nicht mehr auf Stundenbasis ab. Allerdings weiß ich, wie lange ich für welche Tätigkeit im Durchschnitt benötige und lege dann, berechnet mit meinem Stundensatz, Fixpreise fest. Es ist also in allen Fällen sinnvoll, den Wert deiner Stunde oder deines Tages zu kennen.

Mit diesen Steps kannst du deinen Stundensatz berechnen:

Schritt 1: Notiere alle deine Ausgaben.

Liegt auf der Hand, man neigt jedoch dazu, diesen Punkt nur grob zu überschlagen. Liste wirklich alle Ausgaben auf. Denke an alle privaten Ausgaben wie Miete, Lebensmittel, Versicherungen, Abos, Freizeit und Haustiere. Bei den beruflichen Ausgaben solltest du Softwaremiete, Miete, Geräte, Mitarbeiter, usw. bedenken. Beachte auch, dass du vielleicht monatlich einen gewissen Betrag sparen möchtest, den du direkt mit einberechnen kannst.

Sehr viel Sinn macht es, ein paar Monate ein sogenanntes Haushaltsbuch zu führen. In dieser Tabelle listest du alle tatsächlich getätigten Transaktionen auf und analysierst dann, welche Kosten du hast. Damit kannst du zum Beispiel Freizeit-Kosten pro Monat berechnen.

Schritt 2: Monatliche Kosten auflisten

Es gibt Ausgaben, die hat man nur ein mal im Jahr. Eine Haftpflichtversicherung oder die Autosteuer zum Beispiel. Oder Abos, dir du jährlich bezahlst. Diese hast du hoffentlich in deine Aufstellung mit reingenommen. Um die monatlichen Kosten herauszufinden, teilst du die Beträge einfach durch 12. Wenn du eine private Krankenversicherung hast, bei der du eine gewisse Selbstbeteiligung pro Jahr leisten musst, dann teile auch diesen Betrag durch 12. Vielleicht brauchst du diesen Betrag nicht, aber wenn, sollte er dir zur Verfügung stehen. Hast du dir auch überlegt, wie viel du in deinem nächsten Urlaub investieren willst? All diese Ausgaben solltest du in deinen monatlichen Kosten vermerkt haben.

Schritt 3: Gut Kalkulieren

Es gibt Posten, die sind, wie sie sind. Und andere Posten, da macht ein Puffer Sinn. Lebensmittelkosten habe ich im Schnitt 150 Euro pro Monat. Plane jedoch mit 200 Euro. Schau, wo du grundsätzlich gerne mehr investieren würdest. Da zählt auch deine Rente dazu. In meiner Auflistung habe ich einen Stundensatz für die tatsächlichen Kosten und einen für meine Wunsch-Kosten. Da ist zum Beispiel ein größerer Teil “Sparen” enthalten, als ich aktuell zur Seite legen kann. Es ist ein Reminder für mich, wo ich einmal hinkommen möchte.

Schritt 4: Urlaub und Krankheit beachten

Wenn ich meine monatlichen Kosten kenne, schaue ich mir an, wie viel ich eigentlich arbeite. Ich rechne mit 30 Tagen Urlaub im Jahr und 10 Tage, die ich krank sein könnte (aber natürlich nicht unbedingt möchte). Am Ende bleiben circa 180 Arbeitstage übrig. Im Durchschnitt hat ein Jahr nämlich 230 Werktage. Wenn du das weißt, weißt du, wie viele Tage du durchschnittlich pro Monat am Start bist. Rechne also die Anzahl an Werktage, die du jährlich arbeiten möchtest, zusammen. Beachte dabei Feiertage, Wochenenden, Krankheitstage und Urlaub. Ziehe diese von den 365 Tagen eines Jahres ab, um die Anzahl der Tage zu erhalten, an denen du an deinem Business arbeitest.

Schritt 5: Arbeitsstunden

Ob ich volle 8 Stunden an einem Arbeitstag bezahlt arbeiten kann? Never. Neben Buchhaltung, Marketing etc. bleiben aber mindestens 4 Stunden pro Tag für meine Aufträge. Meistens schaffe ich auch mehr, aber 4 Stunden sind es auf jeden Fall. Wenn ich mit 18 Arbeitstagen pro Monat rechne, dann sind das 72 Stunden, die ich abrechnen kann.

Deine monatlichen Kosten kannst du jetzt einfach durch die Anzahl der Arbeitstage und dann durch die Anzahl der Stunden teilen. Und voilà – dein theoretischer Stundensatz 🙂

Schritt 6: Puffer einplanen

Mein Ergebnis ist niedriger, als ich aktuell als Stundensatz festgelegt habe. Es kann immer passieren, dass Engpässe kommen, ein Sommerloch oder ähnliches. Deswegen plane ich einen Puffer von 20 % ein. Orientiere dich auch am durchschnittlichen Stundensatz deiner Branche, falls du noch zu niedrig sein solltest.

Schritt 6: Steuern beachten

Was man häufig bei seinem Stundensatz nicht beachtet, sind die Steuern, die man abführen muss. Ich rede hier von Lohn- und Gewerbesteuer. Berechne hier, wie viel du wahrscheinlich verdienst und wie viele Steuern du dann voraussichtlich zahlen musst. Rechne diesen Prozentsatz auf deinen Stundensatz.

Wie kannst du deinen Stundensatz noch einfacher und nachhaltig berechnen?

Mach’s dir einfacher. Ich habe mir ein Spreadsheet erstellt, das meinen Stundensatz immer auf dem neusten Stand hält. Dort habe ich ein Haushaltsbuch über meine Konten zur Erfassung meiner Ausgaben, außerdem eine genaue Liste über die Rechnungen, die monatlich rein kommen. Aus dieser Liste errechnet sich dann in den Schritten, die wir durchgegangen sind, dein persönlicher Stundensatz. Natürlich unter Beachtung vom Urlaub, Krankheit, Arbeitstage, Steuern uvm.

Darum ist dieses Spreadsheet perfekt für dich:

  1. Einfache Berechnung mit vorausgefüllten Formeln und Zusammenhängen
  2. Ausführliches Haushaltsbuch
  3. Überblick über dein Gesamtvermögen
  4. Verteilung deiner Einnahmen auf verschiedene Konten

Klingt mega? Dann schau mal hier vorbei:

Fazit zum Stundensatz berechnen

Jede:r Selbstständige:r, die / der Produkte oder Dienstleistungen verkauft, sollte den eigenen Stundensatz kennen und sich daran halten. Es ist gar nicht so schwer, diesen zu berechnen. Mit den richtigen Tools kannst du deine Ausgaben auch langfristig beobachten und schnell auf Änderungen reagieren. Vergiss nicht: Die eigenen Finanzen zu kennen, ist ein wichtiger Schritt zum Erfolg.

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