In meiner Freizeit gehe ich keinem ganz bestimmten Hobby nach. Mein Hobby ist Sachen machen. Klingt komisch, ist es auch. Ich probiere gerne verschiedenste Dinge aus. Ein Resultat daraus ist mein fanjatastisch.shop Onlineshop, in den ich ein paar meiner Produkte-Lieblingsprodukte hochgeladen habe, die ich in meiner Freizeit gerne mache. Was ich brauche, um nicht dauerhaft “produktiv” zu sein, sind entspannende Hobbys fürs Sofa.
Klar finde ich auch Zeiten, in denen ich es schaffe, auch mal gar nichts zu machen. Aber manchmal ist mir auch einfach der Sinn danach etwas zu tun, dass nicht sinnvoll und trotzdem entspannend ist. Mit “nicht sinnvoll” meine ich, dass es keinem “produktiven” Zweck dient, sondern vorrangig der Unterhaltung meiner Hände. Und hier sind meine Top 5 Tätigkeiten abseits vom Handy für Menschen, die immer etwas tun müssen.
Zauberwürfel lösen
Ich bin kein sogenannter Zappelphillip oder eine Zappelphillipa, aber meine Hände haben schon gerne etwas zu tun. Das kann natürlich davon kommen, wenn man viel das Handy in der Hand hat und manchmal erwische ich mich dabei, wie ich, wenn ich einen Film ansehe, nebenbei Instagram öffne. Eine kurze Aufmerksamkeitsspanne tut ihr Übriges. Fakt ist also, ich möchte einfach etwas tun und habe dabei das Anliegen, dass es nicht immer produktiv ist. Eine sitzende Beschäftigung, die nur meiner Entspannung gilt und neben der man auch mal einen Film ansehen kann.
Vor 7 Jahren habe ich mir beigebracht, wie man einen Zauberwürfel löst. Ich kam dazu, weil ich ein paar Menschen kannte, die das konnten und ich war so begeistert, dass ich es auch versuchen wollte. Also habe ich mir einen günstigen (nicht mal den originalen) Zauberwürfel geholt, den ich immer noch nutze und alles versucht. Es gibt bestimmt Menschen, die irgendwann ausgetüftelt haben, wie der Würfel zu lösen ist. Ich habe mir eine Anleitung gesucht und diese so oft angewandt, bis ichs verstanden hatte. Und jetzt habe ich einfach Freude daran, die einzelnen Schritte nacheinander auszuführen und dem Zauberwürfel dabei zuzusehen, wie er sich langsam löst.
Zauberwürfel lösen ist für mich die perfekte Tätigkeit, wenn ich auf dem Sofa sitzen bleiben möchte, nur wenig denken und dabei ein Erfolgserlebnis bekommen kann. Den 3×3 Zauberwürfel kann ich seit Jahren lösen und bin darin auch flink, wenn auch nicht Weltrekordhalterin. Aber darum geht es ja auch gar nicht. Am 4×4 Würfel bin ich dran, die Schritte zu lernen. Den 3×3 nehme ich also super gerne in die Hand, wenn ich Serie oder Filme schaue und löse ihn, entlöse ihn wieder, löse ihn erneut und so weiter.
Zeichnen
Die größte Hürde beim Malen und Zeichnen ist immer, dass es etwas ergeben muss. Ein schönes Bild, ein schönes Muster, eine schöne Komposition. Wie oft hält mich das ab, vor mich hinzuzeichnen? Oft. Außerdem die Frage, was ich zeichnen sollte und die Tatsache, dass ich dafür meist mehrere Materialien benötige, führen dazu, dass ich oft als Entspannung einfach nicht zeichne. Dabei ist es so schön, den Stift einfach über das Papier gleiten zu lassen, ohne dass es etwas ergeben muss. Vielleicht geben dir die drei folgenden Ansätze eine Inspiration dazu, dennoch zu zeichnen.
Einfache Köpfe
Ich liebe süße Charaktere und habe für mich eine Technik entwickelt, wie ich jeden Kopf in ein Schema herunterbrechen und dadurch stilisierte Portraits von Gesichtern erstellen kann. Dabei geht es nicht darum, die Wirklichkeit wiederzugeben, sondern Freude an Charakteren zu haben. Das geht besonders gut, wenn du dir eine Serie oder einen Film ansiehst und dich auf eine/n Schauspieler/in fokussierst. Sieh dir zuerst die Kopfform an. Ist diese rund, rechteckig, herzförmig, etc.? Bringe diese Form aufs Papier. Sieh dir dann die Haare an. Diese sind oft sehr aussagekräftig über die Wirkung einer Person. Versuche nicht, die Haare 1 zu 1 wiederzugeben. Nutze einfache Formen, um die Frisur um die Gesichtsform zu legen. Gib dem Portrait eher mehr (Volumen) als zu wenig Haare. Als Nächstes folgen die Gesichtsmerkmale wie Augen, Augenbrauen, Nase und Mund, eventuell auch Grübchen, Piercings etc.. Nutze dafür einfache Linien oder Kurven. Stelle Features heraus, die das Gesicht ausmachen. Als Letztes kannst du unter das Gesicht einen kleinen Hals setzen und zwei Striche nach links und rechts für die Andeutung von Schultern setzen. Voila – Portrait fertig.
Muster
Diese Technik ist wirklich einfach. Nimm dir ein Blatt Papier und zeichne einfach Muster. Von Anfang an ist das Ziel nur, das Blatt zu füllen. Egal, wie es aussieht. Ich fülle das Blatt zum Beispiel erstmal mit Kreisen, Bubbles und Flächen. Diese entstandenen Flächen fülle ich dann mit verschiedenen Mustern. Kreise, Punkte, Linien, Schraffuren und was es sonst noch gibt. Das ist nicht nur eine entspannte Beschäftigung, sondern schult dich auch im Umgang mit deinem Zeichenwerkzeug. Es eignet sich also auch, um neue Materialien zu testen und ein Gefühl für einen Stift zu bekommen.
Drawing Prompts
Manchmal scheitert es auch einfach nur daran, dass man nicht weiß, was man zeichnen soll. So geht es mir zumindest auch sehr oft. Wenn ich durch Instagram scrolle, sehe ich viele Künstler, die auf die tollsten Ideen kommen. Das schüchtert ein, wenn man selbst bisher keine interessanten Ideen entwickelt oder es vielleicht auch noch gar nicht versucht hat. Ich hab mir dafür was einfallen lassen. Ich habe einen Drawing-Prompts-Guide erstellt. Der Guide ist drei-geteilt und hilft dir, eine Idee für dein nächstes Werk zu finden. Und die Skizze dafür lässt sich allemal auch entspannt auf dem Sofa zeichnen. Um meine nächste Bildidee zu finden, picke ich mir im Guide ein Thema heraus, dann eine Tätigkeit und dann vielleicht noch ein Gefühl. Und heraus kommt zum Beispiel der Gärtner-Astronaut auf dem Mond. Wenn das keine coole Idee ist, weiß ich auch nicht 🙂
Hier findest du den Drawing Guide.
Sudoku
Als Kind hatte ich öfter mal ein Rätselbuch herumliegen. Am liebsten habe ich diese Seiten bearbeitet, auf denen man Punkte verbinden musste, damit ein Bild entstand. Wann haben wir aufgehört, solche Rätsel zu machen? Heute finde ich Sudoku-Bücher und ähnliches fast ausschließlich in Gästebädern bei Verwandten. Schade eigentlich.
Leichte bis mittelschwere Rätsel sind für mich die perfekte Lösung, wenn meine Hände etwas tun wollen. Gleichzeitig wird mein Gehirn sanft angestrengt, ohne übermäßig überfordert zu werden. Sudokus laufen nicht weg, wenn ich sie zur Seite lege und ich freue mich, wenn ich eines geschafft habe. Die Blöcke sind oft klein und handlich und ich kann sie überall mitnehmen.
Fun Fact: Als ich in der Grundschule war, habe ich bei einer Mathemeisterschaft mitgemacht. Ich hab es bis auf den 2. Platz geschafft, doch ein anderer Schüler hatte die gleiche Punktzahl erreicht. Um in die nächste Runde zu kommen, mussten wir ein Stechen austragen. Wir trafen uns im Büro des Direktors und uns wurde jeweils ein Sudoku vorgelegt. Ich war einen Ticken schneller mit dem Ausfüllen fertig als mein Konkurrent, hatte den alleinigen 2. Platz und damit die Freigabe, zur nächsten Stufe zu fahren.
Häkeln und Stricken
Jetzt packt sie alles “altmodische” aus, oder? Wenn man häkeln oder stricken kann und nicht mehr so sehr darüber nachdenken muss, finde ich auch das eine super Tätigkeit, um zu entspannen. Runde für Runde oder Reihe für Reihe kann ich vor mich hinarbeiten und dabei Podcasts oder Musik hören. Wichtig ist mir dabei, mir keinen Stress zu machen, etwas fertig zu bringen. Mir geht es um den Prozess. Und egal ob es eine Mütze oder ein Pullover ist, ob ich es behalte oder verschenke, ich kann das Werk jederzeit hervorholen und weiterarbeiten oder mal eine Zeit lang liegen lassen. Es ist egal.
Gerade arbeite ich an “Granny Squares”. Ich habe ein Wollknäuel gefunden, das ich mir vor circa 10 Jahren mal gekauft hatte. Es hat einen schönen Farbverlauf von Weiß nach Lila und damals habe ich daraus ein Dreieckstuch gehäkelt, das mir nie gefallen hat. Das lag dann ewig herum, bis ich es wieder aufgetrennt habe. Dann wurde es mal eine Einkaufstasche, die auch nichts wurde. Und jetzt häkel ich daraus einfach ein Granny-Square nach dem anderen. Ein Teil ist dabei in circa 15 Minuten fertig und wenn ich alle Teile fertiggestellt habe, mache ich einen Pullover, eine Jacke oder ein Top daraus.
Fotoalben gestalten
Drucke ein paar Bilder aus dem vergangenen Jahr aus, hole dir ein schönes Fotoalbum und ein paar doppelseitige Klebeetiketten und mach dich ans Werk. Auch das ist eine super Nebenbei-Aktivität, die du vom Sofa aus entspannt ausführen kannst. Und das sogar mit einem super sinnvollen Ergebnis. Jeder sieht sich gerne Fotoalben von früher an. Mach dir damit keinen Stress. Auch ein Fotoalbum hat kein Zeitlimit, an dem es fertig sein muss. Gestalte schöne Seiten ohne Stress und genieße den Prozess.
Das sind ein paar entspannende Hobbys, die meinen Händen etwas zu tun geben, während ich auf dem Sofa entspannen kann. Außerdem schaffen sie es, mich nicht mit meinem Handy oder MacBook zu beschäftigen. Denn dort gibt es immer etwas “Produktives” zu tun. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag die ein oder andere Inspiration für deine eigene entspannte Freizeit geben.
P.S. Wenn du entspannt einen Low Poly Dackel basteln möchtest, könnte das hier auch etwas für dich sein 🙂