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Meine Reise zur digitalen Entschleunigung: Warum ich eine Instagram-Pause eingelegt habe

Warum man eine Instagram Pause machen sollte

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Wie alles begann

Vor ein paar Wochen war ich auf einer Wanderung bei Kufstein. Es ging um 4 schöne, klare, Bergseen. Das Wetter war fantastisch und die 10 Kilometer, die wir über Berg und Tal wanderten, waren völlig in Ordnung. Während man sich bewegt, kann man oft klarer denken oder auch Ideen kommen einfach so. So war es auch bei mir. Ich wurde ruhiger in mir und dachte viel nach. Ich dachte nach über Instagram, was mir daran Spaß machte, was es mir brachte und wie es mein Leben bereicherte.

Und kann zum Schluss, dass mir sehr wenig einfällt, was diese Plattform zu einem Ort macht, auf dem ich mich gerne aufhalte. Wenn ich abschalten will, Binge-Watche ich Reels ohne Ende, speichere viele ab, ohne sie jemals wieder anzusehen und kriege eigentlich viel zu selten mit, was meine Freunde machen.

Der Weg zur Instagram Pause

Content erstellen macht mir Spaß, ich schreibe gerne, ich fotografiere gerne, ich mache gerne Dinge. Aber alles Weitere, was zu Instagram dazu gehört, mache ich nicht so gerne. Ich habe Dinge gelikt und kommentiert, die mich nicht interessiert haben, damit man auf mich aufmerksam wird. Ich bin nun mal selbstständig und muss irgendwie sichtbar sein und bleiben. Aber wie kann ich von andern verlangen, dass sie sich wirklich für mich interessieren, wenn ich mich nicht für sie interessiere?

Deswegen habe ich auf dieser Wanderung beschlossen, kurzfristig, so wie ich es immer tue, eine Instagram Pause hinzulegen. Im Kopf habe ich meinen Ankündigungspost verfasst und mir überlegt, welches Bild ich dazu hochlade. Und je länger ich über alles nachgedacht habe, desto schöner fand ich meinen Entschluss.

Am nächsten Tag gingen morgens die beiden Posts online. Ich erstellte einen für fanjatastisch und einen für Junghans Mediengestaltung. Danach löschte ich sofort die App jeweils von Handy und Ipad. Und fühlte direkt eine gewisse Freiheit. Es war, als würde ganz viel Druck kurzerhand einfach von mir abfallen.

So war der erste Tag

Am ersten Tag haben meine Hände automatisch ab und zu mein Handy in die Hand genommen, einmal nach links gewischt, den 2. Ordner in der dritten Reihe geöffnet und auf die erste App geklickt. Huch, plötzlich öffnete sich hier Pinterest und ich war zurück bei mir und meinem Vorhaben.

Außerdem kam der ein oder andere Moment, in dem ich dachte “Oh, diesen Moment hätte ich gerne geteilt.” Ich spürte eine gewisse Traurigkeit, wenn ein solcher Moment einfach vorbeizog, ohne dass ich ihn in einer Story festhielt. Noch am selben Abend startete ich ein Projekt, bei dem ich mir diese schönen Momente notierte. Ich schrieb auf, was ich geteilt hätte, wenn ich Instagram noch auf dem Handy hätte. Zusätzlich machte ich das Bild, das ich sonst in meine Story geladen hätte, trotzdem.

So war die erste Woche

Schon am zweiten Tag vermisste ich die App gar nicht mehr. Ich hatte keinen Druck mehr, kein To-Do im Kopf, irgendeinen Content zu filmen. Ich konnte sogar malen, ohne nebenbei die Kamera laufen zu lassen. So sehr ich auch Freude daran habe, Content zu erstellen und zu bearbeiten, so frei fühlte ich mich dennoch.

Es gab die ein oder andere Situation, in der ich Instagram weiterhin vermisste. Wenn man Menschen seit langer Zeit wieder sieht und auf verschiedene Dinge angesprochen wird, die man auf Instagram geteilt hat. Instagram schafft Gesprächsthemen, weil man was gesehen hat, an das man anknüpfen kann. Oder es ist der einzige Ort, mit dem man mit verschiedenen Menschen verknüpft ist. Von denen man noch keine Handynummer oder E-Mail Adresse besitzt. In diesen Fällen war Instagram der einzige Ort der Verbindung.

So war die zweite Woche

In der zweiten Woche war ich mir sicher, dass ich das Projekt Instagram frühestens im nächsten Jahr wieder angehen wollte. Ich will mir genug Zeit lassen, zu überlegen, wie ich in diese App zurückkomme, was ich ab dem Zeitpunkt posten werde, wie mein Umgang mit der App sein soll und wie ich langfristig wieder Spaß an der App haben kann. Gerade mache ich mir darüber weniger Gedanken. Gerade genieße ich es einfach, mal Pause zu haben.

Das hat sich durch die Instagram Pause verändert:

  1. Ich sehe mir mehr Long-Form Content an Meistens bin ich auf Youtube unterwegs und habe in den vergangenen Wochen tolle Creator gefunden, deren Videos mich sehr inspirieren. Ich genieße es, einem Thema länger zu folgen und nicht nach 30 Sekunden das nächste Video zu sehen.
  2. Ich konzentriere mich mehr auf Long-Form Content Das bedeutet auch für mich, dass ich aktuell Beiträge für meinen Blog und andere Long-Form Contentformate erstelle. Wie gesagt erstelle ich gerne Content und möchte das auch weiterhin fokussieren. Vielleicht liegt mein Fokus ab nun aber auf anderen Plattformen
  3. Ich male mehr Ich weiß nicht genau, ob die Pause und meine kreative Phase viel miteinander zu tun haben. Doch eigentlich saß ich bisher jeden Abend auf dem Sofa und statt durch Reels zu swipen, habe ich mein Ipad in der Hand und illustriere in Procreate.
  4. Ich nehme mehr wahr Instagram hat viel Zeit geschluckt und in den Zeiten, in denen ich sonst mein Handy in der Hand hätte, genieße ich gerade öfter mal das Nichts-Tun und Wahrnehmen meiner Umgebung. Ich glaube, dass ich von alleine ein Stück achtsamer geworden bin.

Fazit der Instagram Pause

Du fragst dich vielleicht, ob eine kleine App einen solchen Stellenwert in meinen Gedanken verdient. Vor allem, bei meiner vergleichsweise geringen Followerzahl. Und ich kann dir sagen, ja tut es. Als Selbstständige bin ich darauf angewiesen, sichtbar zu sein. Auch wenn ich das bestimmt fantastische Buch von Tijen Onaran noch nicht gelesen habe, fällt mir immer wieder der Titel dazu ein: Nur wer sichtbar ist, findet auch statt. Ich bin darauf angewiesen, dass Menschen mich kennen. Sonst kann ich meine Dienstleistung und Kunst nicht mit ihnen teilen. Instagram bietet große Möglichkeiten und ist eine der wichtigsten Plattformen als Selbstständige.

Für mich ist es also eine riesige Sache, die App einfach mal zu deinstallieren. Dahinter liegt so viel Potenzial, das damit quasi ungenutzt ist. Doch wenn ein Refresh genau das ist, was ich gerade brauche, dann soll es so sein. Wahrscheinlich steckt hinter meinen Gedanken auch ein bisschen FOMO (Fear Of Missing Out). Bisher kann ich jedoch sagen, dass die Entscheidung, eine Instagram Pause zu machen, eine sehr gute war.

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